Regionalwahlen in Apulien, Kampanien und Venetien: Zwischen Zersplitterung und dem Bedürfnis nach Veränderung
Laut Umfragen scheint auch eine Mitte-Links-Partei ihre alte Dynamik wiederzuentdecken.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Die Ergebnisse der jüngsten Regionalwahlen in Apulien, Kampanien und Venetien scheinen, alles in allem, die seit Jahren vorherrschende territoriale Zustimmung der Italiener widerzuspiegeln, nämlich jene, die stets mit dem subjektiven Auftreten (d. h. der Person) der Kandidaten für das jeweilige Regionalamt verknüpft ist. Im Wesentlichen dürfte bei der jüngsten Wahl der direkte und unmittelbare Einfluss guter Regierungsführung und das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und den Vertretern der einzelnen Parteien den Ausschlag gegeben haben. Dies gilt selbstverständlich unbeschadet der steigenden Wahlenthaltung, deren Ursachen einer weiteren und eingehenderen Analyse bedürfen.
Es wäre überraschend, wenn die verschiedenen Parteiführer, insbesondere die Vorsitzende der führenden Partei (wenn man sie so nennen will) mit einer relativen Mehrheit, nämlich Fratelli d'Italia, Giorgia Meloni, und die Vorsitzende der größten Oppositionspartei (d. h. der Demokratischen Partei), Elly Schlein, ihre Aufmerksamkeit nicht genau auf die schwankenden internen und externen Machtverhältnisse richten würden, die sich in den Auf- und Abwärtsbewegungen bei den Wahlen ausdrücken.
Anders formuliert: Die erzielten prozentualen Gewinne oder Verluste könnten sich sehr wahrscheinlich in der gleichen Machtverteilung innerhalb der beiden großen Koalitionen – Mitte-Rechts und Mitte-Links – niederschlagen. Während Apulien und Kampanien, angeführt von der Demokratischen Partei bzw. der Fünf-Sterne-Bewegung, Mitte-links blieben, bestätigte Venetien seine Ausrichtung auf die Mitte-Rechts-Partei unter Führung der Lega (und vergrößerte damit den Abstand zu den Fratelli d’Italia), vor allem dank der Kandidatur des scheidenden Gouverneurs Luca Zaia, dem Spitzenkandidaten der Lega in allen Provinzen. Um die Ergebnisse zu interpretieren, sollten wir wohl mit dem beginnen, was gemeinhin als Wahlangebot bezeichnet wird.
Das Wahlergebnis der jüngsten Regionalwahlen spiegelt offenbar die zunehmende Fragmentierung des politischen Spektrums wider. Je stärker dieses Fragmentierungsgrad ausgeprägt ist, desto größer dürfte die Unsicherheit potenzieller Wähler bei der Parteiwahl sein. Dieser Trend wird durch eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber der Wahl selbst und die damit einhergehende hohe Wahlenthaltung bestätigt. Anders ausgedrückt: Die jüngsten Umfragen könnten auf das Entstehen einer Alternative zur regierenden Mehrheit hindeuten – einer Alternative, die sich zwar langsam und vermutlich ohne großes Aufsehen entwickelt, aber dennoch auf regionaler Ebene erheblichen Einfluss ausüben kann. Diese Tatsache sollte nicht unterschätzt werden. Insbesondere die Mitte-Links-Parteien scheinen ihre frühere Dynamik wiederzuentdecken. Der sogenannte breite politische Ansatz scheint zu funktionieren, muss aber noch zu einer stabilen und einheitlichen Formel ausgearbeitet werden, die die verschiedenen Komponenten effektiv integriert. Es erscheint wohl nicht falsch zu argumentieren, dass die heutigen Wähler, anders als jene der Ersten Republik, einen klaren und einheitlichen politischen Vorschlag benötigen, der den Einzelnen und seine täglichen Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt stellt.
Giuseppina Di Salvatore – Rechtsanwältin, Nuoro
