Bislang kannte niemand außerhalb der Ermittler die Geschichte des jungen Kamels, das in Ovodda erstochen wurde. Eine Geschichte, die monatelang in Berichten und vertraulichen Dokumenten verborgen blieb und deren Tragweite erst jetzt deutlich wird.

Die Geschichte

Laut den von den Ermittlern gesammelten Berichten versuchte im März jemand, ein junges Kamel des Züchters Michele Ladu zu stehlen. Der Diebstahl misslang, und das Tier, ein Jungtier, das nach dem Medienerfolg von Rodolfo und seinem Kamel Valentina eingetroffen war, wurde tot und fast vollständig zerfetzt aufgefunden. Diese brutale und unerklärliche Tat ist während der laufenden Ermittlungen bisher von Geheimnissen umgeben.

Neu eingetroffen

Heute sind Rodolfo und Valentina nicht mehr allein: Neben ihnen ist Enrico, ein weiteres Kamel, das nach dem Verlust des jungen Tieres dazugekommen ist.

Die Entdeckung des Schicksals des jungen Kamels vor einigen Monaten fällt zeitlich mit Hausdurchsuchungen zusammen, die durch Drohungen gegen einen Tierrechtsaktivisten ausgelöst wurden.

Die Suchanfragen

Die Enthüllung des Falls erfolgt zeitgleich mit einem weiteren Wendepunkt, der jedoch mit einer anderen Geschichte verbunden ist.

Der Tierschützer Enrico Rizzi gab in den sozialen Medien bekannt, dass Beamte der Carabinieri des Provinzkommandos Nuoro auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Rom drei Durchsuchungen in Aztara, Desulo und Oliena durchgeführt haben. Gegen die Betroffenen wird wegen Morddrohungen ermittelt, die Rizzi im Anschluss an hitzige Diskussionen nach dem Karneval in Ollolai ausgesprochen haben soll, als er den Einsatz der Figur Rodolfo im Umzug kritisierte. Mobiltelefone wurden zur technischen Untersuchung beschlagnahmt.

Parallele Ermittlungen

Die Ermittlungen laufen nun auf zwei getrennten Fronten: Zum einen wird nach den Tätern der Drohungen gegen Rizzi gesucht, zum anderen wird die Verantwortung für die äußerst schwere Einschüchterung des Kamelzüchters Michele Ladu geklärt. Diese beiden Vorfälle ereignen sich nahezu zeitgleich und werfen ein neues Licht auf das angespannte Klima rund um die Anwesenheit von Kamelen bei den lokalen Karnevalsveranstaltungen, die sich dennoch großer Beliebtheit bei den Besuchern erfreuen.

Fabio Ledda

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