Es gibt ein einziges sardisches Wort, das Bände spricht: ondras, Anerkennung. Und genau um diese uralte Geste – den Wert anderer anzuerkennen und ihre Stimme zu bewahren – bereitet sich Cagliari am 5. Dezember auf die vierte Verleihung des Ondras-Preises durch die Manifattura Tabacchi vor. Dieser Preis hat sich zu einem europäischen Maßstab für den Schutz und die Wiederbelebung von Minderheitensprachen entwickelt.

Der 2022 auf Initiative von Crei Acli mit Unterstützung der Fondazione di Sardegna und der Region Sardinien ins Leben gerufene Preis ist nicht nur eine jährliche Feier: Er ist ein kulturelles Laboratorium, ein politisches Projekt im weitesten Sinne des Wortes, das darauf abzielt, die Sprachfrage wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Agenda zu rücken und die Sensibilität der sardischen Gesellschaft mit Ideen, Netzwerken und neuen Instrumenten zu verändern.

Lucia Cossu und Piersandro Pillonca werden die Zeremonie moderieren, mit einer Einführung von Mauro Carta, Regionalpräsident von Crei Acli.

Die Namen der Gewinner des Jahres 2025, ausgewählt von einer Kommission bestehend aus Giuseppe Corongiu, Maria Antonietta Piga und Nicolò Migheli, bleiben bis zum Abend streng geheim: ein Überraschungsmoment, der Ondras seit jeher auszeichnet und dazu beiträgt, seine lebhafte und große Beliebtheit zu erhalten.

Neben Reden von Persönlichkeiten aus Kultur und Politik wird der Abend auch eine musikalische Darbietung des Tabarchino-Musikers Matteo Leone beinhalten, der ausgewählt wurde, um den Dialog zwischen Wurzeln und Welt zu repräsentieren, den der Preis seit seiner Gründung anstrebt.

„Ondras“ ist zwar eine Auszeichnung, aber vor allem ein Projekt der Vernetzung. Vernetzung mit europäischen Gemeinschaften, die vor ähnlichen Herausforderungen wie Sardinien stehen; Vernetzung mit der sardischen Gesellschaft selbst, die aufgerufen ist, ihre Beziehung zur Sprache zu erneuern. Das Ziel ist zweifach: Zum einen Brücken zur Außenwelt zu schlagen und zum anderen die Region durch soziologische Forschung, gezielte Kommunikation und neue Instrumente der Teilhabe auf den Wandel vorzubereiten.

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