Eine Stimme, die verzaubert, eine Feder, die kratzt und streichelt, eine Bühne, die sich jetzt wie zu Hause anfühlt: Maria Oppo bestätigt sich zum dritten Mal in Folge als Siegerin des Poetry Slam Sardinien und gewinnt den begehrten Bronzetto d'Oro beim großen Finale, das am 2. August in Seneghe auf der Bühne des Domo de sa Poesia stattfand.

Gastgeber der Veranstaltung, die nun schon zum elften Mal stattfindet, war erneut die sardische Sektion der LIPS (Italian Poetry Slam League) in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Perda Sonadora, der das Finale als außergewöhnliche Vorschau auf die 21. Ausgabe des Festivals Cabudanne de Sos Poetas einschloss.

Oppos Sieg – ein aus Oristano stammender Künstler, der vor Klasse und poetischer Kraft strotzt – kam am Ende eines intensiven Wettbewerbs voller beißender Verse, spürbarer Emotionen und einer herzlichen Menschenmenge.

Unter seinen drei Aufführungen waren seine Texte die bemerkenswertesten : „Pierrot“, eine lyrische Hommage an die Melancholie und ihre Verbindung zum Mond; das höchst originelle „Mononanvocalica“, in dem jedes Gedicht aus einem einzigen Vokal besteht; und das intensive „Kit di sopravvivenza“, eine poetische Anklage einer missbräuchlichen Beziehung.

Es ist dieser letzte Text voller purer Wahrheit und Ausdruckskraft, der ihr den ersten Platz auf dem Podium sicherte, vor der sehr talentierten Silvia Piana di Sorso.

Abgerundet wird das Podium durch ein Unentschieden zwischen Luca Sedda (Gavoi) und Steve Kieninger (Cagliari/San Francisco), die beide lebendige Poesie und bürgerschaftliches Engagement auf die Bühne bringen. Sedda erhielt zudem den Kritikerpreis für zwei kraftvolle Texte: „Mutos a s'andira pro sa Palestina“ und „Stefano“, gewidmet der Erinnerung an Stefano Cucchi und dem Schweigen, das seine Geschichte umgibt.

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Die Veranstaltung wurde durch die fesselnde Leitung von Francesca Falchi und die Musik der Akkordeonistin Maria Giovanna Canu bereichert, während Giovanni Salis mit seiner gewohnten Präzision als Notar fungierte.

Unter den anderen Finalisten des Wettbewerbs befinden sich bekannte Stimmen und neue Talente des sardischen Poetry Slam : Antonella „Haruka“ Avellone, Luca Codullo, Terri Melon, Isidoro Carta, Valentina Loche, Marta Meloni, Roberto Nieddu, Carlo Bussinada Rosas – aus allen Ecken der Insel.

Zum großen Finale kamen auch die besonderen Gäste Joan Oliva und Luana Farina Martinelli mit Gedichten mit starkem politischen und humanitären Inhalt sowie ein militantes DJ-Set von Braxa, der den Abend mit einer Kombination aus Spoken Word und Scratching abschloss.

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Im Hinblick auf das nationale Finale der Lips, das vom 28. bis 31. August in Agrigento stattfindet, wird Silvia Piana Sardinien vertreten: Die Meisterin Maria Oppo wird im Cabudanne de Sos Poetas beschäftigt sein, wo sie am 30. August ihr Buch „Mostros“ vorstellen wird, ein weiteres Mosaiksteinchen einer poetischen Stimme, die in der zeitgenössischen Szene immer mehr an Bedeutung gewinnt.

(Unioneonline/Fr.Me.)

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