Die dritte Ausgabe des Kurzfilmfestivals „Cagliari Essay Film“ ging am Sonntag, dem 14. Dezember, im Cineteatro Alkestis in Cagliari zu Ende. Das dreitägige Festival, das dem Essayfilm gewidmet war, brachte Publikum, Autoren, Branchenexperten und internationale Gäste zusammen.

Am letzten Abend wurde die Internationale Jury, bestehend aus Karianne Fiorini (Archivarin), Hanna Hovitie (Direktorin) und Myriam Mereu (Forscherin), sowie die Jugendjury aufgerufen, die Preise für die drei Wettbewerbssektionen und die Nebenpreise zu vergeben.

In der Kategorie „International“ ging der Preis für den besten Kurzfilm (500 €) an „Intersecting Memory“ von Shayma' Awawdeh. Der Film wurde für seine „außergewöhnliche Fähigkeit, den Schrecken der israelischen Besatzung während der zweiten Intifada in Palästina durch die Worte und Kindheitserinnerungen der Regisseurin zu vermitteln“, ausgezeichnet. Eine besondere Erwähnung erhielt „The Manifesto of Randomness“ von Gloria Regonesi. In der Sektion „Körper und Geist“ wurde „Aspis“ von Antonio Romagnoli (500 €) prämiert, eine visuelle Elegie, die die Kobra in eine „kraftvolle Metapher für die menschliche Existenz und das Geheimnis des Daseins selbst“ verwandelt. Eine besondere Erwähnung ging an „The Silence of Pomegranates“ von Clara Baj. In der von der Jugendjury bewerteten Kategorie „Insel“ gewann „Domus de Janas“ von Maria Vittoria Daquino (500 €). Der Film verbindet sardische Mythen und Landschaft mit einer „wechselnden visuellen Erzählung, die Vergangenheit und Gegenwart in einen Dialog treten lässt“. Eine besondere Erwähnung erhielt „Io non dimentico“ von Antonello Murgia.

Zwei weitere Preise wurden ebenfalls verliehen: Der ZaLab Award, der das Streaming des Films auf der ZaLab-Plattform beinhaltet, ging an Clara Bajs „The Silence of Pomegranates“, während der Publikumspreis an Jordi Marcel Olivares' „Where is my family?“ ging. Den ersten Preis im Fotowettbewerb „Human and Beyond“ (200 €) gewann Emma Graziani mit ihrem Projekt „Intersezioni di mondi“.

Der Abschluss des Festivals bot auch die Gelegenheit, Bilanz über ein Programm zu ziehen, das neben den Wettbewerben ein prall gefülltes Rahmenprogramm bot: vom Industry Talk „Short Films in Italy“, einer Diskussion mit Branchenexperten (Elena Ciofalo vom Centro Nazionale del Cortometraggio, Andrea Gatopoulos von Gargantua Films, Silvia Carobbio von ZaLab und Sara Colombini von AIACE VDA) über die Gegenwart und Zukunft des Kurzfilmformats, bis hin zum Workshop „Cagliari Essay Film Critics“, der vom Spinosa Magazine kuratiert wurde und junge Teilnehmer auf eine Reise des Sehens und Schreibens während des gesamten Festivals mitnahm.

„In einer extrem herausfordernden Zeit für Festivals und die Förderung der Filmkultur erweist sich Cagliari Essay Film als wachsende Veranstaltung mit großem Potenzial“, sagt der künstlerische Leiter Alberto Diana. „Unser Ziel für 2026 ist es, dieses Erfolgsrezept zu bestätigen, uns für internationale Gäste zu öffnen und die Diskussion über die Filmbranche zu vertiefen.“

Der Cagliari Essay Film ist eine Veranstaltung, die vom Verein Creative Factory initiiert und organisiert wird. Die organisatorische Leitung haben Elisa Meloni und Simone Paderi inne. Zum Organisationsteam gehören außerdem Massimo Angius, Roberta D'Aprile, Elena Garau, Giulia Murru und Marco Spanu.

(Unioneonline)

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