James Bond, es geht wieder los. Endlich tut sich etwas bei dem Geheimagenten Ihrer Majestät, nachdem die historischen Produzenten Barbara Broccoli und Michael Wilson dem Giganten Jeff Bezos nachgegeben hatten. Monatelang schien alles stillzustehen: Nichts drang über den neuen Film durch, so dass Gerüchte aufkamen, ob überhaupt ein neuer Film in Arbeit sei. Stattdessen verkündeten die Amazon MGM Studios, die nun das Franchise in ihren Händen halten, die Nachricht: Denis Villeneuve wurde für die Regie des nächsten Films der berühmten 007-Saga ausgewählt.

Der kanadische Regisseur von „Dune“ und „Arrival“ wird damit seinen ersten Ausflug in die Welt des legendären Spions unternehmen, die vor sieben Jahrzehnten vom Schriftsteller Ian Fleming in den Vordergrund gerückt wurde.

Villeneuve sagte, er sei mit Bond-Filmen aufgewachsen, die er gemeinsam mit seinem Vater gesehen habe. „Ich bin ein großer Bond-Fan. Es ist heiliges Terrain für mich“, sagte Villeneuve in einer von Amazon veröffentlichten Erklärung. „Ich möchte das Erbe ehren und den Weg für viele neue Missionen ebnen“, fügte er hinzu.

Es ist noch nicht bekannt, wer den Spion Ihrer Majestät spielen wird. Daniel Craigs letzter Auftritt als James Bond war 2021 in „Keine Zeit zu sterben“. Seitdem hat 007 viele Wendungen erlebt, aber nichts im Kino. Zunächst einmal Produktionsprobleme: Amazon zahlte 8,45 Milliarden Dollar für die Übernahme des legendären Hollywood-Studios MGM im Jahr 2022, zu dem auch der Katalog früherer James-Bond-Filme gehörte. Drei Jahre lang setzte Amazon Broccoli und Wilson unter Druck und stieß dabei auf heftigen Widerstand derjenigen, die seit jeher eifersüchtig die kreative Kontrolle über die Figur gehütet hatten. Und erst im Februar gaben sie nach: Amazon einigte sich finanziell darauf, für einen nicht genannten Betrag die kreative Kontrolle über das Franchise zu übernehmen. Eine Übergabe, die Fans um den möglichen Verlust der manischen Betreuung der Bond-Projekte, die Broccoli und Wilson stets innegehabt hatten, hatte fürchten lassen: In den Händen von Amazon könnte die Figur massiv ausgebeutet werden, Serien und Spin-offs für die Streaming-Plattform des Konzerns, Prime, hervorbringen oder die Zahl der in den letzten Jahren veröffentlichten Filme vervielfachen und so weltweit immer größere Erwartungen wecken. Die Wahl von Denis Villeneuve, einem Regisseur von Autoren-Blockbustern, scheint für Bond-Puristen die richtige Antwort zu sein, eine Art Garantie.

Der 57-jährige kanadische Regisseur, der auch für „Blade Runner 2049“ und den umwerfenden Film „The Woman Who Sings“ bekannt ist, landete mit „Dune“ mit Timotheè Chalamet und Zendaya in den Hauptrollen einen Volltreffer: Beide Kapitel der Science-Fiction-Saga wurden für den Oscar als Bester Film nominiert, der zweite Teil spielte an den weltweiten Kinokassen 700 Millionen Dollar ein und gewann zwei Oscars: Bester Ton und Beste visuelle Effekte.

Was den neuen James Bond betrifft, laufen die Hinweise auf den 35-jährigen Aaron Taylor-Johnson hinaus. Er wird verdächtigt, weil er kürzlich als Testimonial der Schweizer Marke Omega nominiert wurde, die seit „Golden Eye“ offizieller Lieferant von Bond-Uhren ist. Ein weiterer Name ist Josh O'Connor, nicht zu vergessen weitere Schauspieler im Rennen wie Paul Mescal, Barry Keoghan, James Norton, Henry Cavill, Regè Jean-Page und Richard Madden.

(Online-Gewerkschaft)

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