Melonis drittes Haushaltspaket: Eine Maßnahme, die weder gut noch schlecht ist?
Die Risiken einer zu kurzen Decke für Bürger, die mit steigenden Preisen und Inflation zu kämpfen haben.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Das Haushaltsgesetz 2026, das dritte der Regierung Meloni, hat aus verschiedenen Gründen Kontroversen und Kritik ausgelöst, nicht zuletzt, weil es (zumindest entsteht dieser Eindruck) in weitgehender Kontinuität mit der Politik der Vorgängerregierung Draghi steht. Mehrere Faktoren könnten die Entscheidungen der Regierung beeinflussen, darunter beispielsweise die möglichen Auswirkungen der Konflikte im Nahen Osten und zwischen Russland und der Ukraine.
Das Haushaltsgesetz wird zudem inmitten einer besonders komplexen wirtschaftlichen und folglich auch produktiven Lage eingebracht, insbesondere aufgrund der gravierenden Auswirkungen der von Donald Trump verhängten Zölle, die sich bereits negativ auf die Exporte ausgewirkt haben. Um es klarer zu formulieren und unter Berücksichtigung der als günstig dargestellten Maßnahmen, deren tatsächliche Wirksamkeit sich erst später zeigen wird, scheint der Haushalt eine Senkung der Steuerlast für die Schwächsten und die Mittelschicht sowie Geburtenanreize vorzusehen.
Aber kann man diesen Haushalt wirklich als zufriedenstellend bezeichnen? Oder handelt es sich um einen unzureichenden Haushalt, bedingt durch die Notwendigkeit, das während der Pandemie ausgesetzte europäische Vertragsverletzungsverfahren zum Stabilitätspakt bis Anfang 2026 abzuschließen? Enthält dieser Haushalt, wenn auch nur in geringem Maße, Maßnahmen, die den wohlhabenderen Bevölkerungsschichten zugutekommen? Schlägt er wachstumsfördernde Maßnahmen vor, oder ist er, alles in allem, von Trägheit geprägt? Es mag widersprüchlich erscheinen zu fragen, ob dieses Haushaltsgesetz, in das viele offenbar große Erwartungen gesetzt hatten, nicht vielmehr durch gewisse, teils regressive Maßnahmen gekennzeichnet ist, die seine mittel- und langfristigen Aussichten einschränken und trüben.
Anders formuliert, erscheint die sogenannte fünfte Steueramnestie von zweifelhaftem praktischem Nutzen. Sie sieht zwar einen Zahlungsaufschub von bis zu neun Jahren vor, doch ihre positiven Auswirkungen auf die Staatskasse lassen sich buchhalterisch derzeit nicht abschätzen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass solche Maßnahmen zu einem Rückgang der Staatseinnahmen führen und dadurch Sozial-, Bürger-, Wohlfahrts- und Gesundheitsleistungen beeinträchtigen und reduzieren. In der aktuellen Situation wäre die Einführung eines Mindestlohns wohl sinnvoller und wirksamer gewesen, um Arbeitnehmern zu helfen, die steigende Inflation und die zunehmenden Preise für Grundnahrungsmittel zu bewältigen. Es wäre vermutlich auch sinnvoller gewesen, den Haushalt auf diese längst erwartete und weitreichende Maßnahme zu konzentrieren, die Niedriglöhne deutlich begrenzt hätte. In diesem Zusammenhang stellt die sogenannte Vermögenssteuer ein besonders kontroverses Diskussionsthema dar, da es sich um ein außerordentliches fiskalpolitisches Instrument handelt, das potenziell in Zeiten erheblicher öffentlicher Finanzkrisen zum Einsatz kommt. Selbst unter Berücksichtigung aller Faktoren wäre dies eine recht heikle Maßnahme, selbst wenn sie als selbstverständlich angenommen würde. Sie würde bereits besteuertes Vermögen betreffen und somit einer Doppelbesteuerung gleichkommen. Darüber hinaus gibt es, wie viele bereits festgestellt haben, in Italien zwar keine allgemeine Vermögenssteuer, vergleichbare Steuerformen existieren jedoch, beispielsweise die Grundsteuer (IMU) und die Erbschafts- und Schenkungssteuer. Obwohl dieses Thema in der öffentlichen Debatte erneut aufgetaucht ist, erscheint es bis heute unpraktikabel, insbesondere angesichts relativ aktueller Präzedenzfälle, wie etwa jener der Regierung Amato, die Anfang der 1990er-Jahre die außerordentliche Abgabe auf Girokonten einführte, welche in der Öffentlichkeit auf wenig Gegenliebe stieß.
Die gegenwärtige Situation scheint, so wie sie aussieht, nicht ausreichend zu sein, um den täglichen Bedürfnissen der Bürger und Steuerzahler gerecht zu werden, die mit steigenden Verbraucherpreisen und Inflation zu kämpfen haben.
Giuseppina Di Salvatore – Rechtsanwältin, Nuoro
