Der ehemalige CEO von Aspi und Atlantide Giovanni Castellucci und weitere 58 Angeklagte werden wegen des Einsturzes der Morandi-Brücke, bei dem am 14. August 2018 43 Menschen ums Leben kamen, vor Gericht gestellt.

Das entschieden die Staatsanwälte Massimo Terrile und Walter Cotugno nach elf Anhörungen. Auch die beiden Firmen Aspi und Spea (die Firma, die sich um die Wartung kümmerte) wurden während der Vorverhandlung angeklagt. Die Angeklagten sind die ehemaligen Leiter von Aspi und Spea, die Manager des Infrastrukturministeriums und der Aufsichtsbehörde, die das Unternehmen und den Stand der Arbeiten nicht überprüft haben. Morgen werden die Anwälte der Zivilparteien und Zivilverantwortlichen zu Wort kommen.

Die Staatsanwälte forderten auch die Freigabe der Funde, damit die Gemeinde die Arbeiten am Parco della Memoria, dem vom Architekten Stefano Boeri entworfenen Ort zum Gedenken an die Opfer, fortsetzen kann.

Nach Ansicht der Ermittler stürzte das Viadukt aufgrund mangelnder Wartung ein, die im Laufe der Jahre mehrmals verschoben wurde. Laut Anklageschrift wusste jeder, dass die Brücke beschädigt war, aber niemand tat etwas, um die Kosten zu senken, um den Aktionären höhere Dividenden zu garantieren.

Die Anklage lautet aus unterschiedlichen Gründen auf mehrfachen Totschlag, Tötungsdelikte im Straßenverkehr, schuldhafte Katastrophe, Angriff auf die Verkehrssicherheit, mutwilligen Zusammenbruch, mutwillige Entfernung von Sicherungseinrichtungen, Urkundenfälschung, Unterlassung von Amtshandlungen.

(Unioneonline / D)

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