Italien hat innerhalb von zwölf Jahren 140.000 Geschäfte verloren, und es wird Alarm geschlagen: „Wir riskieren Geisterstädte.“
Analyse der Forschungsabteilung von Confcommercio: „Wirksame Strategien sind erforderlich.“Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
In den vergangenen zwölf Jahren sind in Italien über 140.000 Einzelhandelsbetriebe, darunter Geschäfte und Straßenhändler, verschwunden. Besonders stark betroffen waren historische Stadtzentren und Kleinstädte. Ohne wirksame Stadterneuerungsmaßnahmen und die Umnutzung der über 105.000 leerstehenden Ladenlokale (ein Viertel davon seit über einem Jahr) dürfte sich dieser Trend verschärfen. Bis 2035 droht der Verlust weiterer 114.000 Einzelhandelsbetriebe. Mehr als ein Fünftel der bestehenden Geschäfte würde verschwinden, was gravierende Folgen für die städtische Wirtschaft, die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt hätte.
Diese Situation ergibt sich aus einer Analyse des Forschungsbüros von Confcommercio in Vorbereitung auf die nationale Initiative „inCittà – Changing Spaces, Growing Urban Economies“ zur Zukunft der Städte und städtischen Ökonomien, die vom 20. bis 21. November in Bologna stattfindet.
Confcommercio stellt fest, dass eine Analyse der Einzelhandelsdichte (das Verhältnis von Geschäften zu Einwohnern) auch zeigt, dass viele mittelgroße und große Städte in Mittel- und Norditalien diesem Phänomen stärker ausgesetzt sind, während der Rückgang in einigen südlichen Gemeinden begrenzter ausfällt, vor allem aufgrund der geringeren Nutzung des Online-Shoppings.
Confcommercio schlägt eine nationale Stadtentwicklungsagenda vor, die gemeinsam mit der Regierung, den Regionen und den Kommunen entwickelt werden soll, um Stadtzentren durch die Förderung lokaler Wirtschaft und marktorientierter Dienstleistungsunternehmen zu revitalisieren. Ziel ist es, einen stabilen und integrierten Rahmen für die Stadtpolitik zu schaffen, die städtischen Wirtschaftsentwicklungsgebiete zu harmonisieren und gemeinsame Instrumente zu fördern. Auf nationaler Ebene ist eine stabile Koordinierung der Stadt- und Raumordnungspolitik erforderlich, die gemeinsame Leitlinien fördert und verschiedene europäische und nationale Programme und Fonds (NRRP, Kohäsionsfonds, URBACT) integriert. Auf regionaler Ebene müssen Stadtviertel gestärkt und harmonisiert werden. Auf kommunaler Ebene sind mehrjährige Programme für die lokale Wirtschaft notwendig, um der Verödung von Gewerbegebieten entgegenzuwirken.
„Die Verödung der Geschäfte“, so Carlo Sangalli, Präsident von Confcommercio, „ist ein wirtschaftliches, soziales und gemeinschaftliches Problem: Jedes geschlossene Geschäft bedeutet weniger Sicherheit, weniger Dienstleistungen und weniger soziale Interaktion in unseren Städten. Und ohne wirksame und zeitnahe Maßnahmen zur Stadterneuerung riskieren wir, bis 2035 regelrechte Geisterstädte zu haben.“
(Unioneonline/E.Fr.)
