An der Leiche von Angelo Onorato, der letzten Samstag mit einem Band um den Hals tot an Bord seines Range Rovers in Palermo aufgefunden wurde, gab es keine Anzeichen von Gewalt. Dies sind die ersten Informationen über das Ergebnis der Autopsie, die gestern Nachmittag im forensischen medizinischen Institut der Poliklinik durchgeführt wurde. Die Untersuchungen befinden sich jedoch in einem entscheidenden Stadium und die Ermittler fordern größtmögliche Vertraulichkeit, um die Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen.

Für toxikologische Tests und um festzustellen, ob der Unternehmer und Ehemann der Europaabgeordneten Francesca Donato unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln stand oder nicht, wurden die notwendigen Proben entnommen. Aber bis die Ergebnisse vorliegen, wird es 90 Tage dauern.

In dem von der Staatsanwaltschaft eröffneten Verfahren geht es um Mord, doch die Suizidspur bleibt vorerst die bevorzugte.

Die Leiche wurde von seiner Frau und seiner Tochter Carolina entdeckt, die mithilfe des GPS-Signals das Auto erreichten, das auf den Bürgersteig gezogen wurde. Aus den Untersuchungen am Fundort und im Inneren des Autos erfahren wir, dass auf dem Dach des SUV ein Handabdruck gefunden wurde. Experten versuchen durch ausgefeilte Analysen zu überprüfen, wann dieser Fußabdruck hinterlassen wurde. Geht es auf den Tag der Entdeckung von Onoratos Leiche zurück? Oder handelt es sich um ein altes Impressum und somit fehlt der Hinweis auf den tragischen Tod des Unternehmers? Und noch einmal: Gehört es Onorato oder jemand anderem? Und wenn ja, an wen? Es gibt weitere Elemente, die von der Polizei untersucht werden und von der Staatsanwaltschaft mit der Untersuchung beauftragt wurden. Wie der Kabelbinder, der auf dem Boden neben der Hecktür des Range Rover gefunden wurde und die die Polizei bei ihrer Ankunft leicht geöffnet vorfand. Dies ist die Fahrertür, wo Onorato am Lenkrad lag, seine Schuhe fast ausgezogen und seine Brille auf dem Kragen seines Hemdes positioniert. Aber es gibt noch ein weiteres wichtiges Element: Es scheint, dass der Verschluss des Bandes um den Hals des Unternehmers seitlich erfolgt.

Über diesen Aspekt hatte Nuccia Albano, Stadträtin im Schifani-Rat, ausführlich nachgedacht und wurde aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Gerichtsmedizinerin von der Familie Onorato zur parteitechnischen Expertin ernannt. Laut Albano wäre der Zeitpunkt der Schließung der Band ausschlaggebend für die Feststellung, ob Onorato getötet wurde, wie Familie und Freunde behaupten, oder Selbstmord begangen hat. Wenn man davon ausgeht, dass der Verschluss seitlich oder sogar hinter dem Hals erfolgte, gäbe es für Albano keinen Zweifel: Onorato wurde ermordet. Die Familie hat den Anwalt Vincenzo Lo Re damit beauftragt, die Ermittlungen zu verfolgen und bleibt bei ihrem Standpunkt: Angelo wurde getötet.

(Uniononline/ss)

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