"Benno hatte eine manipulative Einstellung mir gegenüber und wollte nicht, dass ich mit meinen Freunden abhänge."

Das ist die Aussage von Nadine, einer Krankenschwester aus Neu-Ulm, Bayern, die vor zwei Jahren eine Affäre mit Benno Neumair hatte. Heute wurde die junge Frau als Zeugin im Prozess vor dem Schwurgericht gegen Benno, einen geständigen Verbrecher des am 4. Januar 2021 begangenen Mordes an seinen Eltern, vernommen.

Für die Rekonstruktion der Dynamik ist der Fall praktisch gelöst, der Prozess muss klären, ob Neumair fähig war zu verstehen und zu wollen, als er seine Eltern tötete. Laut dem während der Ermittlungen durchgeführten psychiatrischen Gutachten soll Benno zum Zeitpunkt der Ermordung seines Vaters Peter fast geisteskrank gewesen sein, wenig später aber bei klarem Verstand, als er seine Mutter Laura tötete.

Bei der Verhandlung werden mehrere Personen – Familienmitglieder, Ex-Freundinnen und verschiedene Bekannte – aufgerufen, um Bennos Persönlichkeit zu beschreiben und dabei auch Anekdoten in Erinnerung zu rufen.

"Das Zusammenleben mit ihm war schwierig: Er nahm heimlich Geld von mir und in einem Fall hatte er einen vorgetäuschten Überfall inszeniert, dessen Opfer er geworden wäre", erinnert sich Nadine und erklärte, dass dieser vorgetäuschte Übergriff mit einer obligatorischen Gesundheitsbehandlung für Benno endete. da er sogar ein Messer in der Hand gehabt hatte. Am Nachmittag war erneut seine Schwester Madè zu hören, die wiederholte: „Benno hat die ganze Zeit gelogen und ich hatte Angst vor ihm“.

(Unioneonline / L)

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