Ein Meilenstein, der seit 1995 fehlte, als die Azzurre den einzigen Europameistertitel ihrer Geschichte gewannen. Drei Jahrzehnte später schreibt der italienische Damenbasketball erneut Geschichte. In Piräus besiegten die Mädchen von Trainer Andrea Capobianco die Türkei in einem spannenden Spiel, das erst in der Verlängerung entschieden wurde, mit 76:74 und qualifizierten sich für das Halbfinale der Europameisterschaft.

Am Freitag steht für Mittwoch um 16.30 Uhr das Duell um den Einzug ins Finale gegen den Sieger des Viertelfinales zwischen Deutschland und Belgien auf dem Programm.

Ein Sieg mit enormem Gewicht, nicht nur wegen der Stärke des Gegners, sondern auch wegen der Reife, mit der die Azzurre in den schwierigsten Momenten reagierten. Der erste, am Ende der regulären Spielzeit: Wenige Sekunden vor Schluss mit zwei Punkten Vorsprung schien Italien das Spiel im Griff zu haben, doch ein Ballverlust von Keys ebnete Uzun den Weg zum Ausgleich. Er überwand die Sirene mit Bravour und schickte das Spiel in die Verlängerung.

Dort, als der Druck zu groß wurde, reagierte Italien mit Klarheit und Charakter. Cubaj trug das Team mit drei Schlüsselspielzügen im Strafraum, Zandalasini erzielte 16 Minuten vor Schluss den entscheidenden Korb. Im letzten Spielzug vollendete die Verteidigung die Arbeit: Die Türkei machte einen Fehler, und der Traum der Azzurri konnte Gestalt annehmen.

Das Spiel. Italien startet besser, doch die Trägheit ändert sich im zweiten Viertel, als McCowan unter dem Korb lautstark spricht und Zandalasini Mühe hat, Platz zu finden. Zur Halbzeit führen die Türken (35:31) und erreichen zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar +9. Doch die Azzurre reagieren: Verona, Cubaj und schließlich Zandalasini führen mit einem 10:0-Teil, der alles dreht. Im vierten Viertel wechseln sich Überholmanöver und Konterüberholmanöver ab, bis zum spöttischen Epilog: Keys verfehlt, Uzun gleicht aus, es geht in die Verlängerung.

In den zusätzlichen fünf Minuten dominierte Cubaj in Eins-gegen-Eins-Situationen, Uzun versuchte zu kontern, doch letztendlich machten Talent und Persönlichkeit den Unterschied: Zandalasini bestrafte die türkische Verteidigung, dann, beim Konter, behauptete die Verteidigung ihre Position und eröffnete die Party. Ein spannender Abschluss für einen unvergesslichen Abend.

Italien-Türkei 76-74 d1ts
Italien:
Keys 12, Pasa 5, Verona 12, Zandalasini 14, Pan 4, Cubaj 16, Madera, Santucci 2, Fassina 3, Andre 8, Spreafico ne, Trimboli. Trainer Capobianco
Türkei : Istanbulluoglu ne, Uzun 20, Cakir 9, Fitk 7, McCowan 16, Bilgic ne, Onar 8, Bayram 6, Senyurek 8, Erdogan, Atas ne, Ural ne. Trainer Memnun
Teiltöne : 20-17; 31-35; 50-50; 68-68

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