Nicola Bartolini tritt in die Geschichte des Weltturnens ein. Heute Morgen hat der Meister aus Quartu Sant'Elena im japanischen Kitakyushu seinen ersten Weltmeistertitel im Freikörper gewonnen. Und Italien kehrte nach 55 Jahren auf das Fachpodium zurück. Seit 1966, mit Franco Menichelli, der in Dortmund Bronze gewann, flog die Trikolore nicht über das Podest.

Bartolini machte es noch besser und kletterte auf die oberste Stufe. Ein Schritt gen Himmel und immer weiter weg von den mit Qualen gespickten letzten Jahren: die Schulterverletzung, die lange Rekonvaleszenz, die Bitterkeit um den Ausschluss von den Olympischen Spielen in Tokio. Der einzige Funke war die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Basel im vergangenen April.

Nun bereitete Japan erneut die Bühne für seinen Triumph auf dem Podium, am Ende eines hart umkämpften Finales unter den besten acht Spezialisten der Welt. Vor dem zweiten Platz in der Qualifikation (aber mit der besten Punktzahl in der Ausführung) war Bartolini der erste, der die Plattform betrat. Mit seiner Kälte erreichte er in der Ausführung 8.600 Punkte, die zusätzlich zu der Schwierigkeit 6.200 die Goldmedaille mit 14.800 Punkten sanktioniert haben. Unmittelbar dahinter der Heimmeister Kazuki Minami (14.766), während Bronze an den Finnen Emil Soravuo (14.700) ging. Für den Titelverteidiger, den Filipino Carlos Yulo, der nach einer Strafrunde nur Fünfter wurde, sollte das Finale vergessen werden.

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