In der Dunkelheit einer spannungsgeladenen Nacht durchbrechen das Dröhnen der Schüsse und die Schreie der Squadristi die Stille. Cagliari, 31. Oktober 1926: Das Haus von Emilio Lussu, einem antifaschistischen Politiker und prominenten Intellektuellen, wurde in einer grausamen Vergeltungsaktion von Anhängern des Regimes angegriffen. Es ist eine Episode, die sein Leben unauslöschlich prägen wird und ihn in einen Gerichtssaal führt, in dem sein Schicksal bereits besiegelt scheint. Fast ein Jahrhundert später wird diese Geschichte mit Emilio Lussu auf der großen Leinwand zum Leben erweckt. „Der Prozess“ , ein Film unter der Regie von Gianluca Medas, kommt heute, am 5. März 2025, in die italienischen Kinos.

Scena dal film "Emilio Lussu. Il Processo" (foto Zena Film)
Scena dal film "Emilio Lussu. Il Processo" (foto Zena Film)
Scena dal film "Emilio Lussu. Il Processo" (foto Zena Film)

Die Handlung
In dieser Nacht im Jahr 1926 überfiel eine Gruppe von Squadristi als Reaktion auf den gescheiterten Angriff auf Mussolini Lussus Haus in Cagliari. Nach einer Stunde gewaltsamer Zusammenstöße versuchte der junge Faschist Battista Porrà, in Lussus Wohnung einzudringen, wurde dabei jedoch durch einen Schuss des Politikers tödlich verletzt. Lussu wurde kurz darauf verhaftet und sah sich einem Prozess mit ungewissem Ausgang gegenüber. Der Film zeichnet die entscheidenden Momente des Prozesses nach und konzentriert sich dabei auf die schwierige Arbeit von Richter Marras und seinen Mitarbeitern, die trotz des starken Drucks des Regimes aufgefordert wurden, seine Schuld zu verkünden. Zwischen Spannungen, moralischen Dilemmas und einem unaufhörlichen Kampf um die Wahrheit: Emilio Lussu. Der Prozess bringt der Öffentlichkeit ein Kapitel italienischer Geschichte wieder nahe, das es verdient, in Erinnerung zu bleiben.

Ein Film über Erinnerung und Widerstand
Der von Zena Film und Nical Films produzierte Film soll ein Werk mit starker historischer und sozialer Wirkung sein, ein Porträt eines Mannes, der sich der Diktatur nicht beugen ließ. Enrico Lo Verso, ein Schauspieler mit großer Sensibilität und Erfahrung, spielt Lussu und bringt die Intensität und Entschlossenheit einer Figur auf die Leinwand, die einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Ihm zur Seite standen Giovanni Carroni, Emanuele Pisano und Marco Spiga in den Rollen der drei Richter, die eine Entscheidung fällen mussten, die den Lauf der Justiz unter dem faschistischen Regime hätte ändern können.

Regisseur Gianluca Medas wollte die Bedeutung dieses Films als Akt der Erinnerung und des zivilen Widerstands unterstreichen: „Für uns stellt dieser Film eine Gelegenheit dar, neue Generationen auf ein grundlegendes Kapitel unserer Geschichte aufmerksam zu machen.“ Produzent Massimo Casula schließt sich ihm an: „Wir wollten einer emblematischen Figur wie Lussu mit einer genauen historischen Rekonstruktion und einer außergewöhnlichen Besetzung gerecht werden.“

Ein neues unabhängiges Vertriebsmodell
Die Veröffentlichung des Films stellt auch einen Wendepunkt für das italienische Autorenkino dar. MyCulture Srl, das für den Vertrieb zuständig ist, führt mit diesem Film ein neues Modell des unabhängigen Vertriebs ein und würdigt Geschichten von großer historischer und kultureller Bedeutung. Alessandro Pisu, Vertriebsleiter des Unternehmens, betont die Absicht, substanzielle Werke in die Kinos zu bringen, die beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen können.  

Der Film wird heute, am 5. März, im Cinema Odissea in Cagliari vorab gezeigt, anschließend geht es weiter in Sassari (6. März, Cityplex Moderno) und Nuoro (7. März, TEN), wobei der Regisseur und die Darsteller anwesend sein werden, um das Publikum kennenzulernen.

Emilio Luxu. „Der Prozess“ ist eine Hommage an einen Mann und eine Ära, eine Geschichte, die sich nicht darauf beschränkt, die Vergangenheit zu rekonstruieren, sondern sie hinterfragt, analysiert und dem kollektiven Bewusstsein darlegt. Denn wenn die Geschichte mit Leidenschaft und Genauigkeit erzählt wird, ist sie nie bloß eine Erinnerung: Sie ist eine Warnung, eine Lektion und eine Hoffnung.

Im Video Interviews mit Regisseur Gianluca Medas und Schauspieler Enrico Lo Verso.

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