Wenn es um die Kraft der Geschichte geht, sind keine besonderen Erfindungen des Regisseurs erforderlich. Und so ist die traditionelle Inszenierung von Puccinis „Tosca“ durch Renato Bonajuto speziell darauf ausgelegt, Stimmen und Musik hervorzuheben, und erfreut sich großer Beliebtheit beim Publikum, das sich zur Premiere der Herbstsaison, die von der Institution de Carolis organisiert wurde, im Gemeindesaal von Sassari drängte.

Die Sopranistin Marta Mari ist die große Protagonistin, mit einem runden Timbre sowohl in den hohen als auch in den tiefen und mittleren Tönen, ohne jemals an Kraft zu verlieren. Am Ende der Show gibt es für sie fast Ovationen. Was das Drama düster macht, ist die Figur des Baron Scarpia, der Tosca untergräbt, indem er die Rolle des Polizisten ausnutzt: Der Oristano-Bariton Marco Caria ist nicht nur in seiner stimmlichen Interpretation, sondern auch in seinem Schauspiel ein „düsterer Bastard“. In der Rolle des Malers Cavaradossi spielt der georgische Tenor Otar Jorjikia mit Blitzlichtern, die beim Publikum Applaus hervorrufen.

Der Dirigent Gianluca Martinenghi leitete das mittlerweile reife Orchester von de Carolis. Applaus auch für den Chor de Carolis unter der Leitung von Francesca Tosi und für den Kinderchor unter der Leitung von Salvatore Rizzu.

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