Eine Dystopie aus Norwegen für die sardische Karedda
In „The Resource Keepers – The AI Domain“ geht die Welt nicht mit einem Knall unter, sondern mit einem Klick.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
In Martina Careddas Roman „Die Ressourcenwächter – Die Herrschaft der KI“ geht die Welt nicht mit einem Knall unter, sondern mit einem Klick. Ein geplanter Stromausfall zwingt einen Planeten, der es gewohnt ist, alles den Maschinen zu überlassen, in die Knie. Von diesem Moment an verläuft die Geschichte in zwei Richtungen: An der Spitze haben die Machthaber beschlossen, die Menschheit „wiederaufzubauen“; am unteren Ende versuchen jene, sich selbst zu retten und zu verstehen, was von der Menschheit übrig bleibt, wenn die Technologie verschwindet.
Zack und Emily reisen gen Norden, vorbei an den verlassenen Städten. Sie ist schwanger, und das Leben, das sie trägt, wird zum Maßstab der zentralen Frage: Was bedeutet es, in eine Welt hineingeboren zu werden, in der Luft, Wasser und Energie Ressourcen sind, die es zu verwalten gilt? Inmitten elektrischer Stille und stillgelegter Maschinen legt die Reise nahe, dass Überleben ein gemeinschaftliches, kein technologisches Unterfangen ist.
Die Machthabenden rechtfertigen die Dunkelheit als „notwendiges Übel“: Hier erreicht der Roman seinen verstörendsten Punkt, den Glauben an absolute Kontrolle. Es bedarf keiner Spezialeffekte: Die Sprache mit ihrem Jargon aus Protokollen und Verfahren genügt, um zu vermitteln, dass die Katastrophe bereits eingetreten ist.
Der klare Stil driftet gelegentlich in journalistische Reportagen ab, die Dialoge verlieren an Schärfe, und die Machtfiguren wirken eher wie Funktionen als wie Charaktere. Doch das Buch bleibt ehrlich: eine beinahe dystopische Geschichte, in der Effizienz und Dogmatismus Hand in Hand gehen und die eigentliche Frage lautet: Wer wird morgen den Mut haben, das Licht wieder anzuschalten?
