„Ein schwerfälliges Talent“: die Präsentation des Dokumentarfilms von Melanja Palitta in Olbia
In 30 Minuten erzählt er das Leben von Silvana Secchi, einer sardischen Künstlerin und einer Frau, die von der Last des Patriarchats und den von der Gesellschaft auferlegten Erwartungen geprägt ist(Foto Montaldo)
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Es gibt Geschichten, die auf uns zukommen. Man muss nicht danach suchen. Man muss sie nur willkommen heißen und sie allgemeingültig machen.
So entstand „Un talento ingombrante“, ein 30-minütiger Dokumentarfilm über das Leben von Silvana Secchi, einer sardischen Künstlerin und einer Frau, die von der Last des Patriarchats und den gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist. Das Werk von Melanja Palitta, einer visuellen Geschichtenerzählerin mit Sitz in Amsterdam, Wurzeln in Olbia, ist entstanden. Ihre Erfahrung in der Welt der Bilder stammt aus der Bewegung: Vom Tanz bis zum Filmemachen hat sie die visuelle Sprache in ein Werkzeug verwandelt, das Emotionen, Erzählungen und Erinnerungen miteinander verbindet. Wie das intime und tiefgründige Porträt ihrer Tante Silvana.
„Ich hatte versehentlich auf „Aufnahme“ gedrückt“, sagt der Regisseur, „der Kontext, in dem das Interview gefilmt wurde, war völlig informell. Ich brauchte nur ihre Stimme für ein kurzes Video. Und stattdessen kam eine Geschichte dabei heraus, die mich sprachlos machte. Als sie starb, wurde es zu einer Verantwortung, sie zu teilen. Denn ich glaube, dass ihre Botschaft zutiefst aktuell ist.“
Die Arbeit wird am Donnerstag, den 12. Juni, um 21:00 Uhr im Archivio Mario Cervo präsentiert. Die Künstlerin und Frau Silvana Secchi hat Schmerz, Schuld und Opfer erfahren, aber auch einen Transformationsprozess durchlebt. Ihre Geschichte regt uns zum Nachdenken darüber an, wie wir zu Kommunikation, Liebe und Zusammenleben erzogen wurden und wie sehr all dies unser Leben bis heute beeinflusst.
„Obwohl ihre Geschichte in einer anderen Zeit verwurzelt ist, spricht sie die Gegenwart mit Nachdruck an: Sie offenbart eine kulturelle Herangehensweise, die unter dem Deckmantel des Schutzes letztlich das Verständnis und den Ausdruck von Emotionen verzerrt“, fährt die Filmemacherin fort. „Ihre Stimme, verwoben mit Archivbildern und den Landschaften Sardiniens, führt uns auf eine Reise der Erinnerung und des Erwachens. Zwischen Entsagungen, Rebellionen und einem tiefen Schuldgefühl hat Silvana die Schatten des Lebens kennengelernt. Doch gerade dort, in der tiefsten Dunkelheit, hat sich etwas verändert.“
Der Dokumentarfilm basiert auf einem einzigen Interview. Die Dreharbeiten dauerten vier Jahre und erforderten drei verschiedene Schnittfassungen. Die größte Herausforderung war der Erzählstil.
„Ich kannte die Vergangenheit meiner Familie, aber diejenigen, die den Film sehen, nicht. Ich wollte sie nicht erklären, sondern sie auftauchen lassen“, erklärt der Regisseur. Die Zielgruppe ist klar. „Er richtet sich an diejenigen, die die Last aufgezwungener Rollen spüren, an diejenigen, die gelernt haben zu schweigen, um nicht zu stören, an diejenigen, die Liebe mit Abhängigkeit verwechseln, und an diejenigen, die emotionale Hinterlassenschaften auf ihren Schultern tragen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden“, sagt Palitta. „Der Film spricht Frauen an, die mit der Vorstellung aufgewachsen sind, dass Aufnahmebereitschaft ihre einzige Bestimmung ist, und Männer, denen beigebracht wurde, dass Gefühle eine Schwäche sind. Es ist eine Reflexion, die auch für diejenigen wertvoll sein kann, die im pädagogischen oder therapeutischen Bereich arbeiten, indem sie dazu beiträgt, eine neue emotionale Grammatik zu entwickeln, die Gefühlen Ausdruck verleiht, die oft missverstanden oder zensiert werden.“
Der Dokumentarfilm hat bereits einen erfolgreichen Weg eingeschlagen; er wurde national und international auf mehreren Festivals präsentiert, konnte sich bereits über seine Auswahl beim Toronto International Nollywood Film Festival und eine Auszeichnung beim Madonie Film Festival freuen. Derzeit wartet der Dokumentarfilm auf weitere Auswahlen. „Mit der Vorführung in Olbia, Silvanas Heimatstadt, hoffe ich, das Bewusstsein für die Botschaft zu schärfen“, schließt sie. „Ich habe einige Frauenrechtsverbände eingeladen, weil ich glaube, dass dieses Thema noch einen langen Weg vor sich hat. Silvanas Wunsch, der auch meiner geworden ist, ist es, diese Botschaft so weit wie möglich zu tragen, mit besonderem Augenmerk auf Schulen, denn Bildung bringt Veränderungen.“ Melanja Palitta gründete 2008 ihre Videofirma und machte ihre Leidenschaft zum Beruf. Seitdem arbeitet sie als Videomacherin und Videoeditorin für Tanzkompanien, Theatergruppen, Modemarken und Einzelhandelsunternehmen und achtet dabei stets auf die Qualität der visuellen Erzählung und die Ausdruckskraft der Bewegung.