Dorgali, Paolo Loddos künstlerische Erzählung: „Ton wird zum Traum.“
Die von Sergio Flore kuratierte Ausstellung ist bis zum 18. Januar geöffnet.Per restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Eine Geschichte voller Kunst, aber weit mehr als das. Nicht nur eine einfache Ausstellung. Die Ausstellung „Paolo Loddo, Geschichte einer Werkstatt. Wo Ton zum Traum wird“ erzählt die Geschichte einer Gemeinschaft. Sie strahlt gemeinsamen Stolz aus, der aus dem Herzen von Dorgali, aus dem Spazio Midam, entspringt. Kuratiert von Sergio Flore, ist sie noch bis zum 18. Januar zu sehen.
Keramik ausgestellt
Die von der Gemeinde Dorgali, Bürgermeisterin Angela Testone und Kulturdezernentin Sonia Mele initiierte Ausstellung möchte die persönliche und berufliche Geschichte eines der bedeutendsten Keramiker Dorgalis mit der Öffentlichkeit teilen. Der 1903 in Orani geborene und in Dorgali adoptierte Künstler Paolo Loddo erzählt: „Je mehr ich darüber nachdenke, desto außergewöhnlicher erscheint mir seine Geschichte“, sagt Sergio Flore, der Kurator der Ausstellung, die niemanden unberührt lässt. „Vom Hirtenjungen zum zeitgenössischen und hochmodernen Kunsthandwerker, der mit Intellektuellen, Designern und internationalen Künstlern wie Nivola und Tavolara verkehrte. Dann der Dialog mit Remo Branca, die tiefgreifenden Experimente mit Aldo Contini und Mauro Manca.“ Flore fährt fort: „Es ist eine Forschungsausstellung. Ich bin überzeugt, dass ich Paolo Loddo ohne Widerspruch in den Kontext des wertvollen Ausdrucks ‚kultureller Produktion‘ einordnen kann.“ Denn auch mehr als vierzig Jahre nach seinem Tod ist er noch immer Gesprächsthema.
Der Künstler
Als exzellenter Schnitzer und Schöpfer des charakteristischen weißen Randes wurde Loddo schnell zu einer zentralen Figur der „Dorgali-Schule“: Gemeinsam mit Ciriaco Piras und Simeone Lai trug er maßgeblich dazu bei, Keramik vom Alltagsgegenstand zum Kunstwerk zu erheben. Seine Dekorationen, die der Holzschnitzerei ähnelten, entwickelten sich in den 1930er Jahren dank der neuen Formensprache von Herstellern wie Lenci und deren Nachfolgern im Dialog mit Künstlern wie Valerio Pisano und Giuseppe Biasi weiter. Obwohl „kalt“ dekorierte Teller sein Markenzeichen sind, erneuerte Paolo Loddo seine Produktionen auch in der letzten Phase seines künstlerischen Schaffens weiter. Er dekorierte Terrakotta mit Wachsmalstiften, die er mit einem transparenten Lack dauerhaft auf dem Rohling fixierte – als erster der Dorgali-Werkstätten, der diese Technik anwandte. Die Ausstellung „Paolo Loddo, Geschichte einer Werkstatt. Wo Ton zum Traum wird“ würdigt auch die vielen Frauen, die die Werkstätten der Gemeinschaft seit jeher prägten: Dekorateurinnen und oft anonyme Illustratorinnen, die Dorgalis Keramik weltweit berühmt machten. Unter ihnen ist Maria Boeddu, die Ehefrau des Künstlers, besonders hervorzuheben.
Die Dorgali-Ausstellung wurde mit Unterstützung der Region und unter der Schirmherrschaft des Regionalen Höheren Instituts für Ethnographie organisiert.
