„Ich bin zum ersten Mal auf Sardinien, es ist unglaublich“, sagte Andrea Motis zur Eröffnung des Konzerts „Schatten & Farben“ und zog das Publikum im Teatro Verdi in Sassari mit seiner Anmut und Schlichtheit sofort in seinen Bann. Ein hochkarätiges Konzert bildete den zweiten Doppeltermin (Vormittag und Abend) des Be in Jazz Festivals, das von der Vereinigung Blue Note-Orchestra Jazz della Sardegna organisiert wird.

Eine sanfte, schmeichelnde Stimme, wie die Töne seiner Trompete, die eher an Chat Baker erinnern als an die Virtuosität oder Aggressivität anderer berühmter Trompeter. Andrea Motis, einst ein Wunderkind und bereits mit 15 Jahren mit Joan Chamorro aufgetreten, ist heute 30 und hat seine Interpretationen und Kompositionen verfeinert. Seine klare Stimme wirkt zart, moduliert aber den Gesang gekonnt im Einklang mit dem Charakter der Lieder und kommt besonders bei Stücken zur Geltung, die von der Iberischen Halbinsel und Südamerika inspiriert sind, wie etwa „Sombre de la“, „Iracema“, „Tabacaria“ und „Matilda“.

Das Sardinia Jazz Orchestra unter der Leitung von Gavino Mele bestätigt einmal mehr seine Klasse und zählt zu den besten Ensembles Italiens: Es harmoniert perfekt mit dem Stil seines Gaststars. Die Trompeten- und Saxofonsoli der einzelnen Musiker sind präzise und fließend. Andrea Motis und das Publikum sind gleichermaßen begeistert.

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