Cagliari, Andrea Cigni kommt für die Zeit nach Colabianchi ins Lirico-Theater
Heute an der Spitze des Ponchielli-Theaters in CremonaPer restare aggiornato entra nel nostro canale Whatsapp
Ein Regisseur, der die Bühne wie seine Westentasche kennt, ein Intendant, der es gewohnt ist, Kunst und Management miteinander zu verknüpfen, ein Mann des Theaters im wahrsten und praktischsten Sinne des Wortes.
Andrea Cigni übernimmt die Leitung des Teatro Lirico di Cagliari von Nicola Colabianchi. Die Ernennung wurde vor wenigen Minuten beschlossen und muss nur noch vom Minister bestätigt werden. Cigni – derzeit Leiter des Teatro Ponchielli di Cremona – wird damit beauftragt, den neuen Kurs einer der bedeutendsten Operninstitutionen des Landes zu bestimmen.
Der 1971 geborene Toskaner studierte an den Dams in Bologna und sein beruflicher Werdegang war schon vor der Theorie von der Bühnenpraxis geprägt. Cigni hat das Theater in seiner konkretesten Dimension, der des Körpers und der Stimme, kennengelernt und seine ersten Schritte als Schauspieler, Pantomime und Regieassistent unternommen. Zu den ersten Kooperationen zählen Namen von Meistern wie Pier Luigi Pizzi, Giancarlo Cobelli und Yannis Kokkos: grundlegende Erfahrungen, die dazu beigetragen haben, einen klaren und plastischen Regieblick zu entwickeln.
Sein Operndebüt gab er 2006 mit Vivaldis Andromeda Liberata in Cremona. Im darauffolgenden Jahr folgte Monteverdis L'Orfeo. Von da an war das Musiktheater seine feste Heimat: Über vierzig seiner Werke, die er in den unterschiedlichsten internationalen Kontexten – von den USA bis Kasachstan, von Palma de Mallorca bis Jakarta – komponierte, bilden ein unverwechselbares künstlerisches Profil, das sich durch erzählerische Klarheit, szenische Gestik und ästhetische Kohärenz auszeichnet.
Neben seiner Tätigkeit als Regisseur engagiert er sich kontinuierlich in der Ausbildung und Kulturplanung. Cigni war Direktor des Konservatoriums „Claudio Monteverdi“ in Cremona, wo er Darstellende Künste, Musikdramaturgie, Recht und Unterhaltungsmanagement lehrt. Drei Jahre lang leitete er das Orizzonti-Festival in Chiusi, das sich neuen Kreationen in den darstellenden Künsten widmete, und war künstlerischer Sekretär für die Oper am Teatro Grande in Brescia.
Kurz gesagt: Eine Persönlichkeit, die die Strenge künstlerischer Praxis mit solider organisatorischer und institutioneller Expertise verbindet. Genau diese Balance zwischen kreativer Vision und Managementkompetenz scheint die Wahl des Verwaltungsrats des Teatro Lirico di Cagliari bestimmt zu haben. Nun gilt es, auf die formelle Bestätigung durch das Ministerium zu warten, den letzten Akt, bevor sich der Vorhang für den neuen Kurs offiziell öffnet.