Baressa, eine kleine Stadt in der Gegend von Oristano, hat einen historischen Meilenstein erreicht: Sie ist offiziell die erste Gemeinde in Italien, die als HCV-frei erklärt wurde, d. h. es gibt dort keine aktiven Fälle von Hepatitis C.

Dies wird durch die Ergebnisse eines Massenscreenings bestätigt, das im vergangenen Mai vom Team der Abteilung für Lebererkrankungen des Universitätsklinikums Cagliari in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Medizinwissenschaften der Universität Cagliari durchgeführt wurde.

Die Zahlen sprechen für sich: Von 453 Einwohnern haben 366 Bürger den Test freiwillig gemacht, was einer Teilnahmequote von 80,8 % entspricht.

Zunächst war nur ein Fall positiv, doch spätere Untersuchungen schlossen das Vorhandensein des Virus aus. Das Ergebnis? Eine Positivitätsrate von 0,27 %, was aktuell null Infektionen entspricht.

Professor Luchino Chessa, Hepatologe an der Poliklinik Duilio Casula in Cagliari und wissenschaftlicher Leiter des Projekts, betonte die Bedeutung der Initiative: „Die direkte Beteiligung des Bürgermeisters und des Stadtrats spielte eine grundlegende Rolle. Baressa ist ein vorbildliches Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Medizin, Universität und lokalen Institutionen.“

An der Untersuchung, die am 23. und 24. Mai stattfand, nahmen nicht nur Einwohner mit ständigem Wohnsitz teil, sondern auch rund hundert Personen, die in der Gemeinde arbeiten oder studieren. Lediglich ein Teil der Einwohner – rund 80 –, die sich aus beruflichen Gründen im Ausland oder in anderen italienischen Regionen aufhalten, wurde ausgeschlossen.

Um diesen wichtigen Meilenstein zu feiern, findet am Samstag, dem 26. Juli, um 19:00 Uhr im Stadtratssaal eine offizielle Zeremonie zum Welt-Hepatitis-Tag statt. Hepatologen der AOU überreichen Bürgermeister Mauro Cau eine Gedenktafel, die den HCV-freien Status der Stadt bescheinigt.

Das Ziel, so Professor Chessa, ist klar: „Nur mit gezielten lokalen Initiativen können wir HCV-freie Gebiete schaffen. Tests sind ein einfaches, aber wichtiges Instrument, um potenzielle positive Fälle frühzeitig zu identifizieren und die Öffentlichkeit für Risikofaktoren zu sensibilisieren.“

Baressas Erfolg stellt zudem einen konkreten Schritt in Richtung des von der Weltgesundheitsorganisation gesetzten Ziels dar: die Zahl der Neuinfektionen mit HCV bis 2030 um 80 % und die damit verbundene Sterblichkeit um 65 % zu senken.

(Unioneonline/Fr.Me.)

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