Das Adjektiv ist zwar stark, aber Angelo Figus verwendet die Worte elegant, und wenn er den Ton der Ausstellung „Plissé semper plisse“, die am Freitag in Cagliari in der Cittadella dei Musei eröffnet wird, als „subversiv“ bezeichnet, meint er, dass wir etwas Außergewöhnliches erwarten sollten.

Das von dem Kostümhistoriker Alessandro Lai sowie Maria Antonietta Mongiu und Francesco Muscolino von den Nationalmuseen konzipierte und kuratierte Projekt, unterstützt vom Bildungsministerium und dem Regionalen Ethnographischen Institut, eröffnet einen überraschenden Dialog zwischen Archäologie und Mode, Handwerk und Kostüm. Die Ausstellung, die in den Räumlichkeiten des Archäologischen Museums, der Kunstgalerie und der Sammlung Luigi Cocco im Regionalen Ethnographischen Museum stattfindet, „bedient sich nicht der traditionellen Sprache der Mode oder der klassischen Museumssprache, sondern hinterfragt und erfindet sie neu.“

Das Ergebnis ist eine Erzählung, in der die Technik des Plissierens, die Kunst des regelmäßigen und systematischen Faltens, den roten Faden bildet, der achttausend Jahre mediterraner materieller Kultur verbindet. Archäologische Funde, Kunstwerke, Kunsthandwerk, Theater- und Filmkostüme sowie Schneiderkunst interagieren in einem Spiel der Bezüge. Neben international renommierten Stücken werden die „skulpturalen“ Arbeiten von Figus ausgestellt, einem 1975 in Ales geborenen Künstler, dessen gleichnamige Marke innovative Designaccessoires produziert. Er ist bekannt für seine originellen Ausstellungskonzepte, beispielsweise für die Ausstellungen über die Langobarden in Pavia sowie „Eurasien“ und „Zivilisationen und das Mittelmeer“ in Cagliari.

Sie begann als Stylistin, doch schon bald dehnte sich ihre Arbeit auf andere Bereiche aus.

„Eigentlich war ich schon immer in vielen verschiedenen Bereichen tätig. Interdisziplinäres Arbeiten war seit meiner Jugend für mich Alltag: Ein Bereich befruchtet den anderen mühelos. Die wichtigste Lektion war, alles offen zu halten, ohne Verwirrung zu stiften: Die gegenseitige Befruchtung muss im Verborgenen stattfinden, unsichtbar bleiben, aber zu einem klaren und verständlichen Ergebnis führen.“

Welche Fähigkeiten bringen Sie in die archäologische Welt ein?

„Ein breites Spektrum: Innenarchitektur, Farbenlehre, Raumwahrnehmung. Ich habe eine starke Verbindung zur Archäologie, insbesondere zur Nuraghenkultur. Ich nähere mich diesen Themen auf eine visionäre und zugleich respektvolle Weise.“

Eine Ausstellung, so argumentiert er, müsse Begehren wecken. Wie aber verwandelt man historische Inhalte in ein emotionales Erlebnis?

Farbe und Form sind grundlegend. Geometrien beeinflussen unsere Wahrnehmung eines Objekts, wie wir es als nah oder fern empfinden. Begehren entsteht, wenn Distanz in Nähe übergeht. Spektakuläre Technologien sind nicht nötig: Farbe, Material und Form genügen.

Welche Verantwortlichkeiten hat ein Kreativer, der im Bereich des kulturellen Erbes arbeitet?

Es ist eine große Verantwortung, aber sie sollte nicht lähmend wirken. Manchmal wird Ernsthaftigkeit mit Starrheit gleichgesetzt und steht Experimentierfreude im Weg. Die Mode hat einen großen Vorteil: Sie ist visuell frei. Sie kann Botschaften blitzschnell erfassen, transformieren und weiterleiten. Diese Agilität fehlt der Kultur oft. Bewahrung ist wichtig, und ich bin nicht dagegen, aber wir müssen auch Raum für neue Ausdrucksformen schaffen.

In „Plissé semper plissé“ wird Stoff zum Erzählmedium und zur Erinnerung. Könnte dies ein Weg sein, der Mode jenseits ihres kommerziellen Charakters eine kulturelle Dimension zurückzugeben?

Absolut. Das ist einer der Gründe, warum ich zugesagt habe, an der Ausstellung teilzunehmen. Ich glaube, Mode muss wieder Kultur schaffen, eine unabhängige Kultur, die nicht an Institutionen gebunden ist, die oft konservativ sind. Hier spricht der Stoff durch seine Falten. Es ist keine Mode im engeren Sinne, sondern ein kultureller Akt.

Was bedeutet Mode für dich?

„Als ich anfing, war Mode für mich ein Mittel des persönlichen Ausdrucks. Heute geht es mir in erster Linie ums Geld. Aber ich glaube, dieser Zyklus neigt sich dem Ende zu. Es wird wieder etwas Kleineres werden, weniger an Zahlen gebunden, und es wird sich wieder Raum für Designer öffnen, die sich auf Qualität und Designideen konzentrieren, nicht auf Mengen.“

Franca Rita Porcu

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